Erholungswoche für Senioren 3. bis 8. September
Wir fuhren in die Altersferien nach Läufelfingen. 20 Senioren/-innen und vier Begleiter. Die Reise war recht weit, aber unterwegs gab es ein fabelhaftes Mittagessen und am frühen Nachmittag erreichten wir unser Hotel Quellhof Bad Ramsach. Wunderschön gelegen, abseits, umgeben von Wiesen, weidendem Vieh und Wäldern. Dazu eine herrliche Aussicht über das hügelige Baselbiet. Wir fühlten uns schnell wohl in dem schönen Hotel.
Kleine Glücksgeschichten erzählt
Nach einem guten Nachtessen lernten wir uns kennen durch lustige Kennenlernspiele. Nach einer Gute Nacht-Geschichte zogen wir uns zurück. Unser Wochenthema: Kleine Glücksgeschichten! Und so begann unsere Tage mit einer Glücksgeschichte, die Remo uns vorlas zum Schmunzeln und Nachdenken. Eigentlich erlebten wir diese Ferientage als einzige Glücksgeschichte. Jeden Tag fuhren wir los, bei schönem Wetter, ein einziges Mal trafen uns ein paar Regentropfen. Am Dienstag besuchten wir Augusta Raurica. Die Römer kannten schon viel Luxus: schöne Wohnräume mit Heizungen, Badewannen, Wasserleitungen, Abwasserkanäle, Tempel, Theater und vieles mehr. Was mich sehr erstaunte war die Badeanlage. Selbst arme Leute durften dort baden. Eine Familie könnte in diesem Gebiet einen schönen interessanten Tag verbringen. Es gibt einen Tierpark, viel zu entdecken, einen grossen Silberschatz, Workshops, Picknick- und Zeltplätze usw. und überall WC.
Weissenstein und Solothurn besichtigt
Am Mittwoch schwebten wir mit der Gondelbahn auf den Weissenstein. Wir genossen die schöne Aussicht und beobachteten die Gleitschirmflieger, die vor unseren Augen lossprangen. Am Nachmittag machten wir Halt in Solothurn, schlenderten durch die Altstadt und besuchten die wunderschöne Kathedrale. Am Donnerstag fühlten wir uns wohl auf der Aareschifffahrt von Biel nach Solothurn. Eine Schifffahrt ist einfach schön und beruhigend. Dabei konnten wir gemütlich unseren Lunch verzehren. Vielleicht etwas Einmaliges erlebten wir in Solothurn. Auf dem Bahnhofplatz stand ein einsames Klavier. Einfach so. Vor einem Mäuerchen, mit dem Hinweis, jedermann dürfe darauf spielen. Mägi spielte sofort alte Volkslieder und wir sangen kräftig mit. Das gab Reaktionen. Die Menschen verlangsamten ihren Schritt und schauten erfreut herüber. Beim Puure-Büebli rief einer missmutig, ihr seid ja sowieso keine Bauern. Eine Frau kam hocherfreut hinzu und wünschte sich auch ein Lied. Leider kannten wir es nicht. War das nicht eine wunderschöne, kleine Glücksgeschichte? Sie wird lange in wohltuender Erinnerung bleiben.
Hügel hinauf und hinunter
Am letzten Tag fuhren wir über Land. Wer das Baselbiet nicht kannte, staunte. Es ging den Hügel hinauf, wieder hinunter und gleich auf den nächsten Hügel, auf zum Teil recht schmalen Strassen. Bei einem Museum in Mümliswil so machten wir Halt. KAMMUNDHORN stand an dem Gebäude. Das war also ein Kamm-Museum. Noch nie hörte ich davon. Aber es lohnte sich, da hereinzuschauen. Die Grundstoffe für Kämme sind Kuh- und Ochsenhörner. Die Kammgeschichte im Mümliswil begann mit Urs, Joseph Walter, geboren 1759. Er war der Sohn einer bitterarmen Bauernfamilie. Die Eltern meinten er müsse auf dem Hof helfen. Aber er wollte «Strählmacher» werden, weil er sich sagte «die Läuse geraten allezeit wohl». Durch viel Fleiss schaffte er es, wurde Kammmacher und fand aus der Armut heraus. Zuerst fertigte er nur Frisierkämme später auch Schmuckkämme. Sein Geschäft blühte und wurde der nächsten Generation in der Familie weitergegeben. Sein Sohn beschäftigte zwölf Arbeiter und es wurden immer mehr. Ein Urenkel des Gründers war ein tüchtiger Geschäftsmann. Er knüpfte in vielen Ländern Beziehungen und die Kämme wurden weltbekannt. Adelshäuser, auch Königin Victoria von England wurde Kundin. Die schönen Schmuckkämme waren sehr begehrt. Der Betrieb wurde so gross, dass über 220 Menschen Arbeit fanden. Was für ein Segen für die Familien in der Umgebung.
Herzlichen Dank
Seit Jahren stellen Esther, Margrit, Remo und Ruedi ein Programm zusammen. Jedesmal dürfen wir ein anderes Stück Schweiz kennenlernen und wir dürfen einfach sorglos geniessen. Alles ist liebevoll und fürsorglich vorbereitet. Dafür danken wir von ganzem Herzen. Dieses Jahr musste unser Chauffeur Ruedi die Ferien leider im Spital verbringen. Wir wünschen ihm Genesung und alles Gute. Zum Glück sprang Silvia für ihn ein. Unseren beiden Fahrern danken wir noch ganz besonders. Sie fuhren uns jederzeit sicher durch den Verkehr. Gott sei Dank für diese schöne Woche, seinen Schutz und Segen. Alle durften wohlbehalten heimkehren. Vreni Zimmermann