Der Kirchenchor ist ein gemischter Chor mit ca. 25 Sängerinnen und Sängern und steht unter der Leitung der Kirchenmusikerin Heidi Preisig. Es wird ein breites Spektrum der Musikstile gepflegt: Klassische Chorliteratur von B wie Bach / Bruckner / Buxtehude bis R wie Rheinberger / Roth und Rutter, sowie Gospels, Volksmusik aus der Schweiz und Lieder aus fremdsprachigen Ländern. Es gibt ca. 6 Auftritte pro Jahr in den Kirchen von Krinau, Lichtensteig und Wattwil, dazu kommt das Singen im Altersheim. Ebenfalls wird die Zusammenarbeit mit Chören aus den katholischen Schwesterngemeinden angestrebt. Die Geselligkeit kommt im Kirchenchor nicht zu kurz und wird zum Beispiel bei einem gemütlichen Chlaus-Abend oder einem schönen Ausflug gepflegt.
Die Proben finden wöchentlich am Dienstag von 20.00 bis 21.30 Uhr im Saal der evang. Kirche Lichtensteig statt.
Die Gemeinde, die Kirchenvorsteherschaft und der Kirchenchor freuen sich immer über neue Mitglieder. Interessierte können sich bei der Dirigentin melden.
Aktuell: Vom Zauberklang der Dinge
‹Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarte ich getrost was kommen mag’. Dieses Gedicht schrieb Dietrich Bonhoeffer in der Todeszelle, bevor er – nur kurz vor Kriegsende – auf persönlichen Befehl von Adolf Hitler nackt erhängt wurde. Wie kann ein Mensch einen solch tiefen, wunderbar vertrauensvollen Text in einer so schwierigen Situation schreiben? Mit Pfarrer Walter Hehli spricht Peter Roth über das Leben und den Tod von Bonhoeffer und welche Bedeutung er heute noch für uns hat. Der evang. Kirchenchor Mittleres Toggenburg, unter der Leitung von Heidi Preisig, interpretiert zusammen mit einem Streicher-Ensemble die Vertonung des Bonhoeffer Gedichtes von Peter Roth.
Folge 50: Von guten Mächten wunderbar geborgen
Zur Chorgeschichte
Bereits im Jahre 1893 wurde der erste Anlauf zur Gründung eines evang. Kirchengesangvereins an die Hand genommen. Nach anfänglich grossem Erfolg, mit über 100 Mitgliedern, erlahmte das Interesse am Chorgesang aber sehr schnell. Bereits nach zwei Jahren musste der Chor vor allem mangels Männerstimmen wieder aufgelöst werden.
Die Jahrhundertwende war die Gründerzeit der Kirchenchorbewegung. Auch im Toggenburg wurden einige Chöre ins Leben gerufen. Unterstützt von der Kirchenvorsteherschaft hat der damalige Pfarrer Jakob Keller in Wattwil die Initiative zur Bildung eines Kirchenchors ergriffen. Am 8. März 1903 trafen sich nach dem Gottesdienst rund 35 Personen zu einer Besprechung. Nach intensiven Diskussionen einigte man sich darauf, die Übungsstunden 14-täglich vor Gottesdienstbeginn abzuhalten. Die erste Übungsstunde fand am Sonntag, 15. März 1903 um 9 Uhr im Saal «Zum Sternen» statt. Die Gründungsversammlung wurde am 14. Juni 1903 durchgeführt und Pfarrer Jakob Keller wurde zum ersten Präsidenten gewählt sowie Dirigent Mans als Chorleiter bestätigt. Der Mitgliederbeitrag wurde auf 2 Franken festgesetzt und die Busse für unentschuldigtes Fernbleiben auf 20 Rappen.
Der evang. Kirchenchor hat eine bewegte Geschichte hinter sich und heute die gleichen Probleme wie vor 100 Jahren: Es fehlen Männerstimmen. Ansonsten geht es nicht mehr so streng zu und her. Die Mitgliederbeiträge wurden abgeschafft und vor allem gibt es kein Bussgeld mehr.