Liebe Leserin, lieber Leser,
An einem Tag anfangs Dezember 2024 musste ich Besorgungen erledigen und benutzte das Auto. Wie meistens beim Autofahren hörte ich Radio. Auf SRF 1 lief die Sendung Treffpunkt zum Thema «Das Wort des Jahres 2024». In der Deutschschweiz wurde «Unterschriften-Bschiss» gewählt. Im September 2024 wurde publik, dass kommerzielle Unterschriftensammler Namen und Unterschriften auf den Sammelbögen gefälscht hatten. Die Aufregung in den Medien war gross, denn der Betrug kratzt am Vertrauen in die Demokratie. Auf den zweiten Rang zum Wort des Jahres wählte die Jury «Divers» und auf den dritten Platz «Murgang».
Wer macht den schönsten Satz?
Durch das Erledigen der verschiedenen Besorgungen wurde ich im Zuhören immer wieder unterbrochen. Ich hörte noch den Schluss der Sendung. Für Zuhörerinnen und Zuhörer gab es die Möglichkeit an einem Wettbewerb mitzumachen: Wer macht mit den drei Wörtern den schönsten Satz? Zu gewinnen gab es ein DAB+ Radio. Bespiele von SRF1 Hörerinnen und Hörer kamen in kurzer Zeit per Mail in die Sendung. Kreative Beispiele wie diese: «Als der Murgang ins Tal glitt, tat es im leid, weil er wusste, auch er zerstörte die diverse Natur und er nahm sich vor, die nächste Abstimmung zu Gunsten der Biodiversität mit einem Unterschriften-Bschiss zu beeinflussen».
Prüft alles und behaltet das Gute!
Für uns Christen ist der Umgang mit «dem Wort» von grosser Bedeutung. Die Jahreslosung 2025 lautet: «Prüft alles und behaltet das Gute». So treffen wir täglich Entscheidungen. Kleinere meist unbewusst und grössere oft nach reiflicher Überlegung. Manchmal bleibt ein Rest an Unsicherheit. Wir erkennen nicht immer, ob eine Entscheidung richtig oder falsch war. Meist wissen wir dies im nachhinein. Wer die Unterschriften für die Initiativen ursprünglich fälschte, hat sich dazu entschieden. Zum Glück wurde es geprüft und festgestellt. Trotzdem ist noch etwas Kreatives mit dem Wettbewerb im Radio entstanden.
Diakon Remo Schweizer
Gottesdienst zur Jahreslosung am Sonntag, 12. Januar 2025, um 9.45 Uhr in Lichtensteig, Pfarrerin Trix Gretler.