Im Frühjahr 2022 hat der b’treff wattwil seinen Betrieb gestartet. Auf eine erste Projektphase folgt ab 2025 eine zweite dreijährige Etappe. Ziel ist unter anderem, eine geeignete Organisationsform zu finden.
Die erste Projektphase des b’treff wattwil geht in diesem Jahr zu Ende. Die Bilanz nach diese drei Jahren dauernden Pilotphase ist durchwegs positiv. Der b’treff wattwil ist sehr gut ausgelastet und erfüllt seine Kernaufgabe. Er ist ein Ort der Begegnung, Teilhabe und Akzeptanz für sozial benachteiligte Menschen.
Idealer Ort, Angebote boomen
Wesentlicher Teil des Erfolgsrezeptes des b’treff wattwil ist der zentrale Ort. Das ehemalige Café Brugger an der Bahnhofstrasse 10 ist mit seinen Räumen sehr geeignet für den Betrieb. Zum Angebot gehören beispielsweise die Integraschule samt Chinderhüeti und die Lebensmittelabgabe Tischlein deck. Der b’treff ist dabei Gastgeber. «Mit der Kleiderabgabe, die aus allen Nähten platzt, und dem Mittagstisch haben wir aber auch eigene Angebote aufgebaut», sagt die Stellenleiterin Prisca Rotach. Es gebe ein weiteres Zeichen dafür, dass es gut laufe: Man finde gut freiwillige Mitarbeiter, ohne die der Betrieb nicht möglich wäre.
Somit wurde der Bedarfsnachweis erbracht und der b’treff wattwil leistet einen wesentlichen Beitrag für die Integration von sozial schwachen Menschen und Flüchtlingen. Zudem stellt er sicher, dass Menschen an der Armutsgrenze nicht weiter abrutschen. Diese diakonische Arbeit ist eine Kernaufgabe der Kirche, die auch der Gesellschaft zugute kommt.
Zuständig für den b’treff ist die Betriebsgruppe, welche aus Vertretern der lokalen Kirchgemeinden und der Caritas St.Gallen-Appenzell besteht. Diakon Remo Schweizer vertritt die reformierte Kirchgemeinde Mittleres Toggenburg. Als Leiterin des b’treff ist Prisca Rotach mit einem 20-Prozent-Pensum angestellt.
Zweite Projektphase 2025 bis 2027
In der nächsten, zweiten Projektphase ist das Ziel, den b’treff in eine geeignete Organisationsform zu überführen. Die Signale dür einen Betrieb als etablierte Instituion sind positiv. So unterstützt die politische Gemeinde Wattwil den b’treff ab 2025 neu mit einem namhaften Betrag. Weiterhin werden die politische Gemeinde Lichtensteig und die Caritas St. Gallen-Appenzell Unterstützungsbeiträge leisten. Um eine Erhöhung der Anstellung der Stellenleitung auf 30 Prozent zu ermöglichen und die weitere Finanzierung in dieser Phase sicherzustellen müssen die örtlichen Kirchgemeinden zudem ihre Beiträge erhöhen. Dazu hat die Kirchenvorsteherschaft Mittleres Toggenburg entschieden, dass das Weihnachtsprojekt 2024 dem b’treff zukommt.
Zahlen zu Armut im Toggenburg als Bedarfsnachweis
Ein weiterer Bedarfsnachweis für einen sozialen Treffpunkt wie den b’treff Wattwil leitet sich aus einer Statistik ab. Von den 46’000 im Jahr 2019 im Toggenburg wohnenden Personen leben rund 4000 in Armut. Für Wattwil sind es 760 von 8760 Einwohnerinnen und Einwohnern. Rund 7000 Personen sind im Toggenburg armutsgefährdet, dabei sind die 4000 Armutsbetroffenen bereits eingerechnet.
Diakon Remo Schweizer